TSV feiert die Erfolge seiner Turner

TSV-Sportlerehrung als eigene Veranstaltung: „Heute stehen die Sportler im Mittelpunkt“

Von Georg Soller
Vilsbiburg. „Heute stehen die Sportler ganz bewusst im Mittelpunkt“, sagte TSV-Sprecher Thomas Schmideder, als er vor Kurzem die Festgesellschaft im Mehrzweckraum in der Ballsporthalle begrüßte. Bei der TSV-Sportlerehrung, die zuletzt 2019 noch ein Unterpunkt in der Hauptversammlung war, sollen künftig die erfolgreichsten TSV-Athleten gefeiert werden: „Wir wollen euch unsere Anerkennung aussprechen und dafür danken, dass ihr Vilsbiburg in den Wettkämpfen mit Können und Leidenschaft vertreten habt“, sagte Bürgermeisterin Sibylle Entwistle.

Und so wurden die Leistungen der Sportler des Jahres nicht nur mit persönlichen Laudationes der Festversammlung vorgestellt, es gab auch Musik und ein Buffet beim anschließenden Sportlerempfang. Dass in diesem Jahr fast ausschließlich Turner und Turnerinnen ausgezeichnet wurden, hängt vor allem damit zusammen, dass diese Individualsportler auch während der Pandemie trainieren konnten und deshalb hinterher schneller erfolgreich waren.

Die Sportler des Jahres

Als Sportler des Jahres stellte Barbara Haucke Florian Gartner vor: „35 Jahre, verheiratet, promovierter Physiker, Vater zweier Kinder – und Sportler des Jahres 2022 des TSV Vilsbiburg. Er wohnt in Landshut, studiert und arbeitet in München, trainiert in Unterföhring im Leistungszentrum für Kunstturnen. Aber wenn sein alter Verein, der TSV Vilsbiburg, ihn braucht, ist er da“, sagte sie.
Nun sei dies kein Grund, ihn zum Sportler des Jahres zu küren. Sportlich gesehen startete Gartner für den TSV im Jahn-Neunkampf. Das heißt: „Drei Disziplinen im Turnen (Sprung, Barren, Boden), drei Disziplinen in der Leichtathletik (Kugelstoßen, Sprint über 100 Meter und Weitsprung) sowie drei Disziplinen im Schwimmen (100 Meter, Wasserspringen und 25 Meter Tauchen). „Und alles an einem Tag.“ Florian Gartner liebt diese Herausforderungen, feilt an Details und saugt Informationen darüber geradezu auf. Der Lohn für diese Anstrengungen: Er wurde im Jahr 2022 im Jahn-Neunkampf bayerischer Vizemeister und Bronzemedaillengewinner auf den deutschen Meisterschaften.

Auch die Sportlerin des Jahres, die 14-jährige Maximiliane Schandl, ist eine vielseitige Sportlerin. Sie zeigte schon früh Freude am Turnen, sagte Laudatorin Bärbel Hertenberger, dazu Ehrgeiz und Trainingsfleiß. Sie war bei den „Dancing Spirits“ dabei, bei der jährlichen Turngala und natürlich bei verschiedenen Wettkämpfen, in denen sie immer die vorderen Plätze belegte. Seit Herbst 2020 trainiert sie für den Jahn-Sechskampf; hier sind die Disziplinen Bodenturnen und Stufenbarren, Kugelstoßen und Sprint sowie Schwimmen und Wasserspringen gefordert. 2022 startete sie in diesen Mehrkampf-Meisterschaften und wurde niederbayerische und bayerische Meisterin und belegte bei den Deutschen Meisterschaften in ihrem Jahrgang den 12. Platz.

Die Mannschaft des Jahres
Die Mannschaft des Jahres ist die 1. Mannschaft Gerätturnen männlich im TSV. Im September 2012 wurde das Wettkampfteam unter der Leitung von Theresa Waxenberger ins Leben gerufen. „Nach einer intensiven Vorbereitung an den olympischen Geräten Boden, Pauschenpferd, Ringe, Sprung, Barren und Reck standen dann im Jahre 2016 die ersten Wettkämpfe auf Gauebene für die Vilsbiburger Turner an“, erzählte Trainer und Laudator Christian Meinl, „die ersten Gauligawettkämpfer des TSV seit mehr als 30 Jahren.“ Schon im ersten Jahr wurden sie im Turngau und im Regionalentscheid Erster, 2018 qualifizierten sie sich sogar zum ersten Mal direkt für den Landesentscheid, wo sie einen achtbaren 12. Platz erreichten. Während Corona trainierten sie mit Online-Anweisungen intensiv weiter, was zur Folge hatte, dass sie sich 2022 erneut für den Landesentscheid qualifizierten und mit einem vierten Platz – hinter drei Teams aus Sportleistungszentren – ihren bislang größten Erfolg erzielten. „Eure Leistung ist auch eurem tollen Teamgeist zu verdanken“, sagte Meinl zur „Mannschaft des Jahres“.